© Weinbau Greindl © Oberoesterreich Tourismus GmbH Martin Fickert
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Feinste Trauben, edle Tropfen & eine gehörige Portion Mut

„Weinbau in Oberösterreich. In Holzleiten im Mühlviertel. Für viele undenkbar. Für uns sonnenklar“, sagen Andrea und Stephan Greindl aus Naarn. Warum? Wir erfahren es bei einem Besuch auf ihrem Weingut. Was wir noch zwischen den Reben herausfinden: Eine sehr bekannte Weisheit muss man für die zwei sympathischen Jungwinzer an der oberösterreichischen Donau auf jeden Fall neu denken.

Es ist Herbst. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen kühler und die langsam bunt werdenden Blätter beginnen die Landschaft in wohlig warme Farben zu tauchen. Während für viele nun die gemütliche Zeit im Jahr beginnt, wartet im Weinkalender gerade erst der Höhepunkt, die Traubenlese. Der perfekte Zeitpunkt für uns, um zwei mutige Quereinsteiger in ihrer Riede zu besuchen.

© Weinbau Greindl © Oberoesterreich Tourismus GmbH Martin Fickert
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Wer meint, dass die Donauregion in Oberösterreich nicht unbedingt als DAS Weinland bekannt ist, dem würden wir entgegensetzen – noch nicht! Denn obwohl Oberösterreich mit den rund 100 Hektar Rebfläche im Vergleich zum Restösterreich nach wie vor unter die Rubrik „klein, aber fein“ fällt, ist einiges in Bewegung und die Winzerszene in unseren Gefilden blüht im Moment so richtig auf. Nicht zuletzt, weil beherzte Menschen wie Andrea und Stephan Greindl aus Naarn das heimische „Vinoversium“ mitgestalten.

 

Neue Wege auf fruchtbaren Böden.

„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hats einfach gemacht“, dieser Spruch unbekannten Ursprungs beschreibt Stephans Weg zum Weinanbau im Machlande am besten, sagt er.

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Ein Weg, der 2020 begann und hier in Naarn ohne Donau so vermutlich gar nicht möglich gewesen wäre. Durch den beständigen Lauf über Jahrhunderte hinweg hat der Fluss beste Voraussetzungen und angenehme Bedingungen für Weinstöcke nahe der Donauufer geschaffen. Wofür in der Vergangenheit eher die Niederösterreicher mit der Wachau und dem Krems- und Kamptal bekannt waren, darüber trauen sich nun auch einige Oberösterreicher: den Weinbau im wunderschönen Flusstal. Die Pioniere produzieren edle Tropfen, die jede Menge Auszeichnungen einheimsen – so geschehen auch am Weingut Greindl.

Tropfen mit Charakter.

„Oberösterreichischer Wein ist lange belächelt worden. Mittlerweile hat sich das gewandelt, weil alle, die bei uns Wein machen, tun das aus einer Leidenschaft heraus und produzieren damit sehr hochqualitative Produkte”, ist Stephan, der mittlerweile mit zwei Kollegen die OÖ. Genusswinzer gegründet hat und gemeinsam mit ihnen Weinreisen organisiert, überzeugt.

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Erst seit 2021 wird auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Andrea und Stephan Wein gekeltert. Ihre Jungfernlese hatten sie mit ihrer ersten Sorte, dem Bronner. „Da haben wir 2.000 Flaschen abgefüllt und die waren mit Familie, Freunden und Bekannten relativ schnell weg“, lachen die beiden. „Er (Anm. Red. der Bronner) ist auch auf Anhieb mit Gold prämiert worden“, erzählt uns Andrea und deutet stolz auf die eingerahmte Urkunde. „Es war unser erstes Jahr, unser erster eigener Rebensaft und gleich die erste Goldmedaille dazu, das hat gleich mal Auftrieb gegeben und war cool“, freut sich Neo-Weinbauer Stephan heute noch über den erfolgreichen Start. „Dann weißt du auch, die Arbeit im Weingarten bei Regen, bei Schneefall, bei Kälte bis hin zu 40 Grad zahlt sich aus. Im Weingarten machst du dir auch einiges an Wetterkapriolen mit. Aber ich habe ja gewusst, worauf ich mich einlasse.“

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„Mir ist das Wetter eigentlich relativ egal“, lacht Andrea neckisch. „Stephan bewirtschaftet den Weingarten alleine. Bei der Lese helfen wir natürlich mit, aber er ist der Chef“, ergänzt seine Frau, die ihm den Rücken freihält und für alles rundherum verantwortlich ist. Und da kommt für die energiegeladene Jungmama, die quasi aus dem Kreißsaal das Online-Marketing gestartet hat, einiges zusammen: Direkt- und Onlinevermarktung, die Organisation von Verkostungen und Open Air Festen am Hof und, und, und. 

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Aber während wir bei unserem Gespräch so durch ihr Rebenreich spazieren, sieht man den beiden an, ihre neue Berufung verlangt ihnen keinerlei Überwindung ab, sie bereitet ihnen schier endlose Freude. „Wir sind viel gereist. Aber es gibt keinen Platz, wo wir lieber wären als hier bei uns im Weingarten.”

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Wordrap
Stephan & Andrea Greindl

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Das Glück der Lage.

„Wir haben leichte, schottrige Böden von der Donau, wo sie früher ihren natürlichen Lauf hatte.”  Um für ihre edlen Tropfen die beste Traubenqualität zu ernten, vertrauen Andrea und Stephan in ihrem 2,5 Hektar großen Weingarten rein auf PIWI, das sind pilzwiderstandsfähige Rebstöcke. Neben traditionellen Sorten wie Donauriesling, Muscaris und Bronner haben die Jungwinzer auch eine innovative und neue Züchtung wie den Rebstock Hibernal angebaut. Aber woher kommt das Know-how bei den Quereinsteigern? Dazu müssen wir noch mal kurz zurück zum Anfang der Weinreise der beiden Mühlviertler, die seit 18 Jahren als Paar durchs Leben gehen.

Winzer wird man ja nicht über Nacht. Oder doch?

Das Wissen hat sich Stephan in der Weinbauschule in Krems angeeignet. „Ich habe eigentlich immer gesagt, ich werde nie Bauer, aber so ändern sich die Dinge“, sagt der gebürtige Mauthausner. Auch für seine Frau, die hier am Hof aufgewachsen ist, war es lange undenkbar. „Ich bin ziemlich heimatverbunden und wollte nie weg. Aber für mich stand auch fest: Ich will zwar das Haus übernehmen, keinesfalls aber die elterliche Landwirtschaft. Darum habe ich auch meinen Mann in die Landwirtschaftsschule geschickt“, erinnert sich Andrea amüsiert. „Und dann kam er mit der Idee nach Hause: Er möchte Wein anbauen.“  Für die bodenständige Naarnerin war das anfangs „in der Ebene, bei dem Nebel und dem Spätfrost” unvorstellbar und nicht so sonnenklar wie für Stephan. Aber wie es das Schicksal so will, traf sie kurz darauf auf Florian Eschlböck, einen Winzer aus Hörsching, der ihr Gegenteiliges bewies. Danach war auch sie Feuer und Flamme für den gemeinsamen neuen Lebensweg.

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Begeistert setzten die zwei alles in Bewegung und innerhalb von sechs Monaten war der erste Rebstock im Weingarten der Greindls gesetzt. „Stephan bringt den Mut mit und ich die Hektar“, scherzt sie. Wir alle lachen, weil – obwohl wir Andrea erst kurz kennen – sofort ihre Courage und ihre Entschlossenheit wahrgenommen haben. Die Quintessenz für uns: „In vino veritas“ – das bekannte Zitat, das so viel bedeutet, wie im Wein liegt die Wahrheit, müsste bei den beiden definitiv im Wein liegt der Mut heißen.

 

Kostprobe – Zum Wohl.

Am Ende unseres Spaziergangs führen uns die Greindls noch in ihren Ab-Hof Laden. Hier stehen sie nun ihre Genussbotschafter, vollendet, abgefüllt in Reih und Glied. Die geschmackvoll designten Etiketten lassen nur erahnen, was sich Vielversprechendes darin versteckt.

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Neben alten Bekannten wie Donauriesling, Bronner und Muscaris, stehen darauf auch fantasievolle Namen wie Casanova – eine Cuvée mit einem Querschnitt aus dem Naarner Weingarten, Hibernicus – für den feinfruchtigen Wein mit dezenter Säure aus der neuen Rebstockzüchtung und ein ganz besonders Produkt in Flasche veredelt ist der Frizzante Elisa – ein Cuvée aus ihrem Bronner und Hibernicus, benannt nach der Tochter der beiden. „Sie sind ein und derselbe Jahrgang“, erzählen die stolzen Jungeltern.

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Neben den erlesenen Weinen finden wir auch Schnaps und Gin. Das ist keine Schnapsidee der beiden, sondern der Plan, auf ihrem Weingut nachhaltig zu wirtschaften. Darum brennen sie aus Traubentrestern, die bei der Produktion übrig bleiben, fruchtigen Schnaps.

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Ihre Produkte gibt es hier Ab-Hof, im Online-Shop und auch bei kleinen regionalen Hofläden in der Umgebung. „Wir wollen auch künftig dabeibleiben, weil wir gerne eine Beziehung zu unseren Kunden haben möchten. Sie sollen uns kennen und unsere Weine. Da kommt dann auch die Emotion ins Spiel“, erklärt Andrea. Öffnungszeiten gibt es deshalb auch keine.

„Wir sind fünf Erwachsene bei uns zu Hause am Hof und irgendjemand ist immer da.“  Da bleibt uns nicht mehr viel zu sagen, außer: Wenn euch die Greindls auf den Geschmack gebracht haben, dann ruft die sympathischen Jungwinzer einfach an und schaut auf einen Sprung vorbei.

Word-Rap

Ja, natürlich gerne nach telefonischer Voranmeldung oder per Mail. Wir haben Platz für eine Gruppe bis zu 20 Personen. Mit den OÖ. Genusswinzern bieten wir auch Weinreisen an.

Die OÖ. Genusswinzer, das sind Stephan und Andrea Greindl, Armin Rogl und Florian Eschlböck. Drei OÖ. Winzer, deren Mission es ist, Wein zum Erlebnis zu machen. Gemeinsam bieten sie für Kunden Weinreisen an.

Bei uns am Hof und in einigen Hofläden in der Donauregion: Hofladen Essl in Naarn, Hofladen Heiml in Mitterkirchen, beim Frischgemüse Derntl und bei Schwareiter’s Geflügelhof in Feldkirchen.

Der Frizzante und der Donauriesling. Der Riesling ist heuer bei der ersten OÖ. Weingala mit Best-of-Oberösterreich prämiert worden.

Wir sind gerne in Au an der Donau. Dort an der Donau fühlt man sich einfach wie am Meer.

Öffnungszeiten & Ab-Hof-Verkauf:

  • Nach telefonischer Vereinbarung +43 664 8376676
  • Der Online-Shop hat rund um die Uhr geöffnet: weingutgreindl.at/shop

Kontakt & Service

Tourismusverband Donau Oberösterreich
Lindengasse 9
4040 Linz

Telefon+43 732 7277-888
Fax+43 732 7277-804
E-Mailinfo@donauregion.at
Webwww.donauregion.at/