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DONAU OBERÖSTERREICH
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Donaulimes Welterbe-Runde: Etappe 1 Passau-Schlögen

  • kulturell interessant
  • Mehrtagestour

Interaktives Höhenprofil

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Tour-Details

Startort: 94032 Passau
Zielort: 4083 Haibach ob der Donau

Dauer: 2h 54m
Länge: 42,2 Kilometer
Höhenmeter (aufwärts): 115m
Höhenmeter (abwärts): 134m

niedrigster Punkt: 282m
höchster Punkt: 323m
Schwierigkeit: leicht
Kondition: leicht
Panorama: Traumtour


Kurzbeschreibung:

Etappe 1: Donaulimes – Im Reich der Römer



Technik: *


Erlebniswert: ******


Empfohlene Jahreszeiten:
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober


Eigenschaften:
  • Etappentour
  • aussichtsreich
  • Einkehrmöglichkeit
  • kulturell / historisch
  • geologische Highlights
  • botanische Highlights
  • faunistische Highlights

Beschreibung:

Die erste Etappe dieser genussvollen Flussradtour auf der Suche nach der Faszination des UNESCO-Welterbes Donaulimes führt von der Dreiflüssestadt Passau stromabwärts durch die tief eingegrabene Donauschlucht der Oberen Donau zum berühmten Naturwunder Schlögener Donauschlinge. Hier auf der römischen Seite der legendären Militärgrenze lassen Landschaft, Ausgrabungen, Visualisierungen, ... die Welt der Römer nachfühlen. Zudem bietet der Hl. Severin sehr persönliche Videoeinblicke in seine Zeit. 


 


Highlights:



  • Altstadthalbinsel Passau (Festungsstadt Batavis + Römerhafen)

  • Kastell Boiotro mit Römermuseum (Tiefe Einblicke in hiesige Römerwelt, Visualisierungen)

  • Europaschutzgebiet Oberes Donautal (Donaulimes, Natur-Highlight)

  • Burgus Oberranna (Ausgrabungsstätte, Visualisierungen)

  • Naturwunder Schlögener Donauschlinge & Römerpark Schlögen (Ausgrabungsstätte, Visualisierungen)

  • Römer-Rastplätze mit Einblicken in das römische Leben

  • Videoeinblicke des Hl. Serverin in seine Zeit



Wegbeschreibung:

Dreiflüssestadt Passau – die viel fotografierte Altstadthalbinsel zwischen Donau und Inn lädt mit berühmten Sehenswürdigkeiten und einer verwinkelten Altstadt zum Entdecken ein. Kunstvolle historische Fassaden, imposante Prachtbauten wie der Dom St. Stephan, die fürstbischöfliche Residenz, das Rathaus, die Veste Oberhaus, ... zeugen von Wohlstand durch die drei Flüsse - Donau, Inn und Ilz - sowie einem Jahrhunderte währenden Zentrum geistlicher und weltlicher Macht!


Vom Hauptbahnhof gehts mit dem Rad durch die jüngeren „Straßenschluchten“ der Altstadthalbinsel hinunter zum Inn - zur Marienbrücke.


Die Radroute führt uns in einer Schleife durch die mittelalterliche Passauer Innstadt zum Römermuseum Kastell Boiotro – einem Römer-Highlight! Die Ausgrabungsstätte samt Museum lässt die Welt der Römer in Passau greifbar werden. Und bietet Schlüsselinformationen zum Entdecken der Faszination „Donaulimes“. Einfach darauf einlassen ;-)


Tipp 1: Die Radständer befinden sich in Fahrtrichtung gefühlt hinter dem Museum - also die Innstadt-Schleife ausfahren.


Tipp 2: Am Scheitelpunkt der Innstadt-Schleife bietet sich ein kurzer Abstecher zur Kirche St. Severin an. Leider ist diese oft verschlossen.


„Mens sana in corpore sano“ (= ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) - Nach dem “geistigen“ Museum beginnt der „körperliche“ Radspaß. Kurz durch urbanes Siedlungsgebiet, dann erreichen wir gleich nach dem Bahnübergang das baumgesäumte Donauufer. Hier lohnt sich in der kleinen parkartigen Anlage ein Abstecher zum Wasser – herrlicher Blick auf die drei Flüsse Passaus! Inn, Donau und Ilz lassen sich schön an unterschiedlichen Wasserfarben erkennen. Ob die Wachsoldaten des im Nahbereich gelegenen Kastells Boiodurum auch über dieses Farbenspiel philosophiert haben?


Wir verlassen das römische Siedlungsgebiet und folgen dem Donaulimes stromabwärts - teils durch urigen Uferwald, teils durch urbanes Gewerbegebiet. Bei der städtischen Kläranlage weist ein Schild auf die Ausgrabungsstätte „Römischer Wachturm“ hin. Dieser war Bestandteil der Wachturmkette entlang des Donaulimes. Leider ist er durch seine Lage im Betriebsareal, nur mit Voranmeldung zu besichtigen. Tipp: Im Römermuseum Kastell Boiotro verdeutlicht ein Modell dieses Wachturms seine Funktionsweise.


Mit dem Grenzübertritt nach Österreich wird die Landschaft naturnaher: Wir radeln in die tief eingegrabene Donauschlucht des „Oberen Donautals“ - mit über 90 km eines der längsten Durchbruchstäler der Donau! Das steile Südufer prägen Fichten-Nutzwälder, in den unzugänglichen Steilflanken des Nordufers überdauerten die letzten (!) großen Hang- und Schlucht(ur)wälder Mitteleuropas. Den Talboden füllt der mächtige Donaustrom. Kein Wunder, dass dieses Tal zum Europaschutzgebiet erhoben wurde! Der bequeme Radweg folgt - aus Platzgründen – meist der Nibelungenstraße. Vereinzelt geht`s auf kleinen Nebenstraßen über eine der wenigen Schwemmlandterrassen. Genussvoll radeln wir stromabwärts. Grandiose Donau- & Talflankenblicke, Engpassagen, Schwemmlandterrassen, Burgen, ... schüren den Entdeckergeist. Im Flowgefühl des Donauradelns wird die natürliche Schutzwirkung des breiten Donaustroms bewusst - ein nasser Limes. Wie einst Raststationen wichtige Bestandteile des römischen Straßennetzes waren, so säumen heute Römer-Rastplätze den Radweg. Sie bieten unterschiedliche Einblicke in das römische Leben: Donaugrenze, Zollwesen, frühes Christentum, ... Ein ganzes Stück später beeindruckt das mächtige Kraftwerk Jochenstein. Es ist quasi eine Hommage an römische Ingenieurskunst: Vermessungstechnik, Opus caementicium (römischer Beton), Aquädukte, Schöpfräder, Mühlräder, ... schießt es durch den Kopf. Schmunzeln lässt die Erkenntnis, dass römischer Beton mitunter länger hält als moderner ;-). Kurz nach dem Kraftwerk erinnert eine Replik eines römischen Meilensteines an die im Nahumfeld verlaufende Römerstraße. Sie war nicht nur wichtiger Militär- und Handelsweg, sondern auch Rückzugsroute der letzten Römer Passaus auf ihrem Weg nach Lauriacum (Enns).


Der schmucke Donaumarkt Engelhartszell lädt - nahezu in Etappenmitte - zum Verweilen ein. Die historischen Fassaden im Ortskern erzählen von Wohlstand als mittelalterliche Mautstation. Berühmt ist das örtliche Stift Engelszell für seine atemberaubende Stiftskirche – ein Rokoko-Juwel Österreichs! Tipp: Sollte man gesehen haben. Danach wirds hügeliger. Die humanen Anstiege werden mit Genussabfahrten belohnt. Nächster Halt „Burgus Oberranna“ – ein Römer-Highlight! Ein Schutzbau lässt die Ausgrabungsstätte eines in Österreich einzigartigen Quadriburgus hautnah erleben. Sie zeigt auch, dass diese Befestigungsanlage des Donaulimes keineswegs nur puristischer Zweckbau war. Lifestyle, ein römisches Grundrecht.


Das letzte Stück dieser Etappe ist weiter hügelig. Am alten Überfuhrort Wesenufer vorbei radeln wir zum finalen Highlight – das berühmte Naturwunder Schlögener Donauschlinge & der Römerpark Schlögen! Tief eingegraben wechselt die Donau hier innerhalb weniger Kilometer zweimal ihre Fließrichtung um nahezu 180°. Die Römer erkannten das strategische Potenzial und errichteten in der ersten Ausbiegung ein Kastell (100 – 150 Mann) samt Hafen. Die Ausgrabungen im Römerpark bringen diese Wehranlage und das Leben in ihr näher. Ein grandioser Abschluss!



Sicherheitshinweise:

Beschilderung:


Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, wurde dieser Themen-Radweg mit einem eigenen Radleitsystem gekennzeichnet. In der Anwendung gibt es Adaptionen für das Bayerische und das Oberösterreichische Landesradleitsystem.


 


Besonderer Hinweis:


Achtung! Grenzübertritt Oberösterreich – Bayern bei Passau. Reisepass nicht vergessen!



Weitere Infos und Links:

Tipp: Wer das prunkvolle Passau nicht kennt, sollte auf diesem Weg zumindest einen Abstecher zum Dom machen! Heute kaum mehr bewusst: Die Altstadthalbinsel war bereits vor Jahrtausenden wertvolles Siedlungsgebiet – sie bot durch den Zusammenfluss der drei Flüsse hervorragende Handelsmöglichkeiten, ist durch ihre erhöhte Lage hochwassersicher und bot als Halbinsel natürlichen Schutz. Vor den Römern befand sich hier die spätkeltische Großsiedlung Boiodurum (Zentrum befand sich am Domberg). Aus bisher ungeklärten Gründen gaben die Kelten diese um 50 – 30 v. Chr. auf. Die Römer besetzten um 50 n. Chr. das heutige Passau und errichten am Ortsspitz ein kleines Kastell Boiodurum. Im Umfeld entwickelte sich eine florierende Zivilsiedlung samt Donauhafen. Zu dieser Zeit war das Verhältnis zu den freien Germanen verhältnismäßig entspannt. Blickt man von der Marienbrücke zurück, lassen sich die erhöhte Lage der Halbinsel samt Domberg und der Ortsspitz gut erkennen.


Mit der Überquerung des Inns wechseln wir nicht nur von der römischen Provinz Raetien in die Provinz Noricum, sondern auch vom gallischen Zollbezirk (Atlantik – Inn) in den illyrischen Zollbezirk (Inn – Schwarzes Meer). Das bedeutet, hier musste Binnenzoll für Transferwaren entrichtet werden. Das konnte für die Pächter der Zollstationen ein einträgliches Geschäft sein. Kein Wunder also, dass Zöllner nicht das beste Ansehen hatten! Um 90 n. Chr. verstärkte sich die Bedrohungslage und der Donaulimes wurde ausgebaut. Hier am südlichen Innufer entstand an der Mündung des Inns in die Donau ein zweites - rund 14.000 m² großes - Kastell (300 Soldaten) samt umliegender Zivilsiedlung. Dieses übernahm den Namen Boiodurum.


Ab Mitte des 2. Jhdts. wurde auf der Halbinsel ein drittes, größeres Kastell (1.000 Soldaten) errichtet - Batavis. Der römische Stützpunkt wuchs beständig zu einem bedeutenden Schifffahrts-, Verkehrs- und Handelszentrum heran.


Das erste Mal begann das Römische Reich in der Mitte des 3. Jhdts. zu bröckeln: Innere Kämpfe schwächten das Reich, die Germanen drangen immer öfter in die Provinzen ein. In dieser Zeit zerstörten die Alemannen die beiden Kastelle auf der Halbinsel (Batavis + Ortsspitz), das Kastell am südlichen Innufer (Boiodurum) und die dazugehörigen Zivilsiedlungen. Die Folge: eine Neuorganisation der Grenzverteidigung! Die Truppenstärke in den Kastellen wurde reduziert, dafür im Hinterland schnell verfügbare Hilfstruppen installiert. Baulich verkleinerte man die Kastelle, verstärkt sie aber. Alternativ verlegte man die Zivilsiedlungen in die Kastelle - Festungsstädte waren geboren. So entstand Ende des 3. Jhdts. auf der Halbinsel die massive Festungsstadt Batavis und am südlichen Innufer das burgartige Kleinkastell Boiotro. Boiotro ist übrigens eine Verniedlichung von Boiodurum. Tja, die Römer scherzten auch gerne.


Im Jahr 476 n. Chr. brach das Römische Reich mit der Absetzung des letzten römischen Kaisers Romulus Augustulus zusammen. Die germanischen Stämme drängten nach und übernahmen die Vorherrschaft. Eine Weltmacht voller Licht und Schatten verblühte.


In dieser Zeit des Zusammenbruchs wirkte Severinus. Der römische Missionar ließ in Boiotro ein kleines Kloster errichten. Die Kirche St. Severin unweit des Kastells Boiotro dürfte auf dessen Grundmauern errichtet worden sein. Als Batavis militärisch nicht mehr zu halten war, organisierte er den Rückzug der römischen Bevölkerung nach Lauriacum (Enns). Später wurde er für seine Taten heiliggesprochen.


 


Tipp: Severinus von Noricum bietet uns an drei ausgewählten Stellen sehr persönliche Videoeinblicke in seine turbulente Zeit!


Zu finden sind diese AR-Einblicke nur hier: 



  • Kastell Boiotro mit Römermuseum

  • Römerburgus Oberranna

  • Römerpark Schlögen

Ausgangspunkt: Passau Hauptbahnhof (Hauptausgang)
Zielpunkt: Schlögen / Anleger Donaufähre „Schlögen – Au“

Weitere Informationen:
  • Mehrtagestour
  • Verpflegungsmöglichkeit

Erreichbarkeit / Anreise



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Lindengasse 9
4040 Linz

Telefon +43 732 7277 - 800
Fax +43 732 7277 - 804
E-Mail info@donauregion.at
Web www.donauregion.at
http://www.donauregion.at

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Startort: 94032 Passau
Zielort: 4083 Haibach ob der Donau

Dauer: 2h 54m
Länge: 42,2 Kilometer
Höhenmeter (aufwärts): 115m
Höhenmeter (abwärts): 134m

niedrigster Punkt: 282m
höchster Punkt: 323m
Schwierigkeit: leicht
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