Laufen ist
meine
Berufung
Florian Reiter
Florian bei der Vorbereitung auf die Donausteig Trail-Challenge
"Eigentlich begleitet mich das Laufen schon mein ganzes Leben. Als Kind war ich immer gerne im Wald unterwegs, habe spielerisch Hindernisläufe und Parcours gebaut, Fußball gespielt, hatte einfach immer Freude an der Bewegung. Und irgendwie hat es mich nie mehr losgelassen", Florian Reiter, Physiotherapeut, Laufcoach und begeisterter Trailrunner erzählt von seiner großen Leidenschaft. Nach Fußball und Leichtathletik in seiner Jugend und einigen erfolgreich absolvierten Triathlons wurde er Physiotherapeut und Laufcoach. Beides ging Hand in Hand und beides konnte voneinander profitieren, miteinander wachsen.
Laufcoaching auf Naturpfaden
Trainierte er anfangs hauptsächlich auf Asphalt – während seines Studiums lebte Florian in Wien und lief dort meist entlang der Donau – machte er nach seiner Rückkehr nach Oberösterreich bei einem Berglauf mit, den er – völlig überraschend – sogar gewann. Und hier bemerkte er, wie viel Kraft ihm das Laufen in der Natur, auf natürlichen Wegen und Trails gab.
"Du musst hier viel konzentrierter sein, kein Schritt gleicht dem nächsten, der Weg verändert sich ständig. Du schärfst deine Sinne, deine Koordination, deine Balance – und das, ohne es wirklich zu merken“ , und etwas nachdenklich fügt er hinzu: "andererseits begegnest du dir dabei selbst mit so viel Achtsamkeit. Du lernst beim Laufen so viel über dich und deine Belastungsgrenzen, musst ständig zusehen, dass du auch deinen nächsten Schritt sicher aufsetzt...".
Beim Trailrunning muss man sich anders auf seine Touren einstimmen: das Wetter im Blick haben, Pausen planen, genug Proviant und Wasser mitnehmen, weil es sein kann, dass man über längere Strecken auf sich alleine gestellt ist. Und dabei ist es gar nicht so wichtig, wie schnell man läuft. Viel schöner ist es, sich auf das Gelände einzulassen, bewusst die Ausblicke zu genießen, die sich einem bieten. "Es geht hier um so viel mehr, als nur Geschwindigkeit, Leistung und Bestzeiten", schwärmt Florian.
Die Hochgefühle beim Laufen sind unbeschreiblich!
Sein intensivstes Lauf-Erlebnis hatte Florian im vergangenen Jahr. Da schnürte er seine Laufschuhe um halb drei Uhr morgens und lief von zu Hause los. Immer weiter. Und das für 95 km und über 4.500 Höhenmeter. "Dieser Lauf hatte es in sich – ich habe auf diesen knapp 100 Kilometern sämtliche Hochs und Tiefs erlebt, hätte mich nach etwa 60 Kilometern beinahe abholen lassen, weil ich keine Energie mehr hatte. Aber nach einer bewussten Pause konnte ich nicht nur wieder weiterlaufen, ich merkte, wie mich plötzlich eine solche Kraft antrieb...das hätte ich niemals erlebt, hätte ich einfach aufgegeben."
Das Besondere am Laufen ist, dass man kaum Equipment braucht und dennoch, nur durch den eigenen Antrieb, unglaubliche Hochgefühle erleben kann.
Laufen an der Donau heißt Laufen mit den Elementen
Trailrunning in der Donauregion bedeutet für Florian laufen mit den Elementen: die Bewegung am Fluss hat schon etwas ganz Besonderes. Aber auch die Vielfalt der Wege - durch Wälder, auf Forstwegen, kurze steile Anstiege wechseln sich ab mit flacheren Passagen - hier ist für jede Trainingsstufe etwas dabei. Eine perfekte Einsteigerregion, deren Streckennetz aber auch für erfahrene Läufer genug Herausforderungen bietet.
Und vor allem ist Trailrunning in der Donauregion nahezu saisonunabhängig und man kann hier schon trainieren, wenn es auf den Bergen noch zu verschneit ist, manchmal sogar den ganzen Winter hindurch.
Für Florian zählen aber nicht nur rein die Wege – er findet es schön, wenn er das Laufen mit einer kurzen Auszeit verbinden kann: "Man sollte sich ja auch Zeit nehmen und das Urlaubsflair an der Donau genießen: mal eine Fährfahrt zwischendurch und die Wege am anderen Ufer erkunden. Oder abends noch etwas essen und die regionalen Köstlichkeiten genießen".
Florian Reiter hat auch die Donausteig Trail-Challenge mit konzipiert und ist auch als Guide bei dem Lauf durch die Donauregion dabei.
Live mitverfolgen: 19.-22. Mai 2021 über Instagram @donauregion
"Meine Berufung ist das Laufen", sagt Florian über sich selbst. Für ihn ist es das Medium, das ihn mit der Natur, aber auch mit anderen Menschen verbindet. Und er will seine Erfahrungen und Erlebnisse auch mit anderen teilen, sein Wissen weitergeben. In Trainings-Camps, Laufcoachings, Onlinekursen und auf seinem Blog oder in seinem Podcast.
Laufen verbindet...
"Das Schöne ist, dass dabei so viel zurückkommt. Ich bekomme Gänsehaut, wenn mir Leute auf meinen Podcast antworten und mir erzählen, dass sie nach Jahren wieder mit dem Laufen begonnen und sie plötzlich wieder eine spielerische Freude am Laufen für sich entdeckt haben. Im eigenen Rhythmus.“
Wer seinen inneren Schweinehund nicht überwinden kann, sollte sich die Frage nach dem Warum stellen. Warum laufe ich? Wenn man eine Antwort auf diese Frage findet, die einem Kraft gibt, hat man schon gewonnen und dann wird der innere Schweinehund auf einmal ganz klein. Weil man ihn nicht überwinden muss, sondern einfach losläuft, um sich selbst etwas Gutes zu tun.
Tipps vom Profi
1) Aufwärmen: mobilisieren, tonisieren, den Körper vorbereiten, eingehen & locker einlaufen (nicht von deiner Uhr und der angezeigten Pace beeinflussen lassen)
2) Den eigenen Rhythmus finden: nur so lange laufen, wie es Spaß macht und gut tut, Pausen sind OK!
3) Konstantes Training: nicht zu sprunghaft steigern, nach Winterpause/Verletzung immer langsam anfangen
4) Kraft-, Koordinations- & Beweglichkeitsübungen: Sicherheit geht vor, langsam herantasten, wechseln zwischen gehen & laufen.