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Zum Teufel mit Dr. Faust

Dr. Johann Faust war ein fahrender Meister der Medizin, der Astrologie und der Alchemie. Ein begnadeter Mann von großem Wissen. Aber er wollte noch höher hinaus. Vielleicht war das der Grund, warum er sich dem Teufel verschrieb. Der musste ihm fortan jeden Wunsch erfüllen. 

Auf seinen Fahrten durch Europa kam Dr. Faust auch an die Donau, hierher nach Aschach. Der Berg von Landshaag gefiel ihm. Da wollte er ein Zuhause haben. Also befahl er dem Teufel, ihm auf der Stelle ein kleines Schloss hinzubauen. Der Leibhaftige legte sich gewaltig ins Zeug. Binnen einer Stunde war das Schloss fertig.

Jetzt war Dr. Faust zufrieden – fürs Erste. Er fühlte sich darin so wohl, dass er beschloss, sich hier auf Dauer niederzulassen. Der Teufel musste ihm noch ein Studierzimmer einrichten. Dort betrieb Dr. Faust seine geheimen Studien. Immer wieder lud er aber auch Leute aus der Gegend zum Essen ein, bewirtete sie auf das Beste und zeigte ihnen nebenbei die unglaublichsten Kunststücke.

Einmal befahl er dem Leibhaftigen von Landshaag über die Donau nach Aschach eine Brücke zu bauen. Über die trieb Faust sein Ross in wildem Galopp. Hinter ihm musste der Teufel die Brücke aber gleich wieder abreißen. Nein, der Teufel hatte mit Meister Faust nichts zu lachen. Aber dann ging es mit dem Wunderdoktor zu Ende. Vergebens verriegelte Dr. Faust das Schlössl. Mit Blitz und Donner fuhr der Leibhaftige in das Fauststöckl. Er packte den zitternden Magier und fuhr mit ihm durch die Mauer hinaus. Hoch oben zerriss er ihn in der Luft und fuhr mit seiner Seele in die Hölle.
© Helmut Wittmann