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Im Schlaraffenland

»Land ob der Enns« wurde Oberösterreich früher genannt. In Ungarn wurde daraus »Operenzia«, das Land, in dem so vieles, das sonst nur erträumt wird, auch in der Wirklichkeit seinen Platz hat. 

Hinein geht es, vorbei an den Zuckerhut-Bergen. Die Äpfel sind in diesem Land so groß wie Kindsköpfe, die Schlösser stehen frei in luftigen Höhen, selbst die Bauern wohnen in Palästen. Kurzum: Oberösterreich ist in diesen Überlieferungen des Ostens das Schlaraffenland.

Wer sich hier umschaut, bekommt eine Ahnung warum.

Eine oberösterreichische Sage erzählt: Es lebte einmal ein junger Bursch. Der hatte einen unersättlichen Wissensdrang. Unbedingt wollte er die Geheimnisse der Natur erfahren. Viel wurde ihm in Waldungen, Flüssen, Seen, Wiesen und Auen offenbart. Er stieg in die Berge und wurde mit den Geheimnissen des Lebens vertraut. Geister überreichten ihm gar einen goldenen Schlüssel zum Himmel. So stieg er hinauf. Gleich wollte er das Himmelstor aufsperren um das letzte Geheimnis zu entdecken. Da erschien ein Engel. »Willst du wirklich alles vergessen?«, fragte ihn der, »die grüne Erde deiner Heimat, Mutter, Vater, Geschwister und Freunde?«

Da zögerte der Bursch. Er schwankte und stürzte zur Erde hinab. Ohnmächtig blieb er liegen. Als er wieder zu sich kam, hielt er den goldenen Schlüssel noch in der Hand. Aber er war eine Blume geworden – die Himmelschlüssel. Durch sie fand er den Himmel auf Erden. Wie? – Darauf musst du schon selbst kommen.
© Helmut Wittmann