Jesus, Petrus und ein Krapfen
Deshalb meinte Jesus: »Schau zu, dass du zumindest ein paar Krapfen bekommst«, und schickte den Petrus in ein Bauernhaus. Wirklich war die Bäuerin gerade beim Krapfen-Backen. Drei davon gab sie dem Petrus. Der überreichte einen dem Herrn Jesus. Den Zweiten aß er selber. Und den Dritten!? Den wollte Petrus, weil der Hunger gar so groß war, heimlich für sich behalten.
Am Weg durch den Wald griff er deshalb klammheimlich in die Tasche, brach vom Krapfen einen Bissen ab und steckte ihn geschwind in den Mund. Aber da fragte ihn Jesus etwas. Um sich nicht zu verraten, musste Petrus den Krapfenbissen unauffällig zur Seite spucken. Das geschah nicht nur einmal! - So ging es die ganze Zeit dahin. Petrus bekam nicht einen Bissen vom Krapfen hinunter. Verflixt!
Am Rückweg fielen dem Petrus kleine gelbe Schwammerl am Wegrand auf. »Herr«, fragte er, »die Schwammerl waren vorher aber noch nicht da?« - »Nein«, lachte Jesus, »kennst du sie denn nicht?« - »Wieso sollte ich diese Schwammerl kennen?«, fragte Petrus verdutzt. »Es sind die Krapfenbissen, die du ausgespuckt hast!« Da musste Petrus beschämt einsehen, dass ihn der Herr Jesus durchschaut hatte. Seitdem gibt es die Eierschwammerl. Und die krapfengelbe Farbe haben sie bis heute behalten.
© Helmut Wittmann