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Der verborgene Schatz

Oberhalb der Burg Rannariedl stand einst ein mächtiges Schloss. Weitum erzählte man vom dem großen Schatz, der dort gehütet wurde.

Eines Tages jedoch drangen Feinde ins Land. Bald schon standen sie vor der Burg und zwangen den Ritter zur Übergabe. Doch der dachte gar nicht daran, seine Schätze der wilden Horde zu überlassen. Und erst recht nicht seinen Sohn!

Da kam ihm eine treue Magd zur Hilfe. Sie wollte mit dem Buben fliehen und mit der Zille über die Donau entkommen. Und so geschah es auch. Sie wurde samt dem Kleinen abgeseilt, lief zum Ufer und verbarg den Buben im Boot. „Drei Dinge verspreche ich dir“, flüsterte sie ihm zu, „du wirst ein sicheres Zuhause finden, eines Tages heimkehren und immer gut beschützt sein.” Kaum hatte sie ausgesprochen, brach sie zusammen. Ein Pfeil hatte sie getroffen. Das Boot jedoch trieb durch die Nacht die Donau hinab. Die Zille strandete in der Nähe des Kerschbaumer Schlössels. Dort wurde der Bub in Sicherheit gebracht.

Das Schloss war bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden. Den Schatz aber hatten die Raubritter nie gefunden. Und auch danach blieb er gut behütet. Ein Geist bewachte ihn und vertrieb jeden, der in die Nähe kam.

Jahre später war aus dem Kleinen ein ansehnlicher Ritter geworden. Eines Tages machte auch er sich auf, den Schatz zu finden. Als er vor den niedergebrannten Mauern stand, erschien ihm ein Geist. „Ich habe gehalten, was ich dir versprochen habe. Du hast ein sicheres Zuhause gefunden, du bist heimgekehrt und du bist für immer gut beschützt.“ Dann nahm der Geist den jungen Mann an der Hand und führte ihn zum Schatz, zu seinem Schatz. Nun wusste der junge Mann, wer er war und wo er hingehörte. Mit dem Schatz baute er das Schloss von Neuem auf.
© Helmut Wittmann