Was für ein prächtiges Untier!
Aber irgendwann wars dann doch genug. Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Schnaufend wischte er sich den Schweiß ab, schaute auf - und traute seinen Augen nicht:
Über dem Urasdobel, also dem Urlesdobel, war eine wundersame Erscheinung zu sehen. Ein Drache! Verdutzt wischte sich der Mann über die Augen. Ja, wirklich ein Drache wars, der da flog! Lang war der wie ein Wiesbaum, das heißt so lang, wie die Stange, die das Heu am voll beladenen Heuwagen zusammenhält. Seine Augen glühten. Und dann der feuer-sprühende Schweif! Wie weit der zurückreichte! Gewaltig! Leicht und majestätisch glitt das imposante Untier dicht über den Wipfeln der Bäume dahin.
Der Mann konnte kaum glauben, was er da sah. Fassungslos schaute er der Erscheinung mit offenem Mund und großen Augen nach, bis nichts – aber auch wirklich nichts – mehr zu sehen war.
Wer hat schon das Glück, einem wirklichen Drachen beim Fliegen zuschauen zu können!
© Helmut Wittmann