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Vom Ritter Tausendguldenkraut

Burgen gab es vor Zeiten viele an der Donau. Viele waren gefürchtete Raubritternester. Nur wenige hatten Herren, die zu Recht »Edler« genannt wurden.

Umso schlimmer, dass einen Ritter, der hoch angesehen und weitum geschätzt war, eine schwere Krankheit befiel. Niemand konnte ihm helfen. Von Tag zu Tag ging es ihm schlechter.
An einem schönen Frühlingstag brachten ihn die Diener aus den kalten, feuchten Kammern der Burg in den Garten.
»Ach, wie schön es hier ist!« seufzte der Todkranke inmitten der Blumen, »Wenn ich doch nur wieder gesund wäre. Zum Dank würde ich den Armen jährlich tausend Gulden schenken.«
Drauf schlief der Ritter so tief und fest wie schon lange nicht mehr.
Im Traum erschien ihm der Heilige Antonius. Er zeigte dem staunenden Mann eine kleine Blume.

Als der Ritter wieder erwachte, merkte er, dass rundum im Garten genau diese Blumen blühten. Gleich ließ er sich daraus einen Tee bereiten. Der half. Bald war der Ritter wieder gesund. Als wahrhaft Edler hielt er auch sein Versprechen. Jedes Jahr wurden an die armen Leute der Gegend tausend Gulden verteilt. Die heilkräftige Pflanze aber heißt seither Tausendguldenkraut.
© Helmut Wittmann