Wie versteinert
Nichts sollte sie davon abhalten. Das Eis krachte und knackte. Eisschollen verschoben sich ineinander. Dort, wo die Donau nicht zugefroren war, schäumte und brodelte es. Jeder kann sich vorstellen, dass so eine Überfahrt kein Vergnügen war. Sogar der Fährmann, der Schlimmes gewohnt war, verweigerte den drei Brüdern die Überfahrt.
Da nahmen die Drei die Angelegenheit selber in die Hand. Sie verließen sich auf ihre Fertigkeit, stiegen ins Boot und manövrierten es geschickt zwischen den Eisschollen. Die Fluten warfen sie immer wieder ein gutes Stück zurück und trieben sie von ihrem Ziel ab. Sie aber gaben nicht auf. Bald erreichten sie die Mitte des Stromes und wähnten sich in Sicherheit. Sie fühlten sich den Menschen und Mächten überlegen. Siegessicher schrien und spotteten sie über die Angst der anderen. Da tauchte der Donaufürst aus den Fluten empor und verwandelte sie in drei Felsen. Eine harte Strafe! Wer einen Blick auf sie werfen mag, kann sie heute noch gegenüber von Obermühl sehen.
© Helmut Wittmann