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Des Teufels Fehltritt

Es ist noch nicht so lange her, da mussten sich jene, die Jungfrauen verderben und Frauen verführen wollten, heimlich in der Nacht davonstehlen. 

So ging es auch einem ganz besonderen Wüstling.

Als Enns noch von Mauern und hohen Türmen umringt war, stahl sich jener Verführer Abend für Abend bei einem Türl aus der Stadt hinaus. Er war überzeugt, dass seine Sünden unentdeckt blieben. Doch einer sah ihn: der Teufel. Der Wüstling schien ihm eine gute Beute. Er lauerte ihm auf. Nach dem letzten Schlag der Abendglocke wollte er ihn außerhalb der Stadttore fassen.

Allerdings hatte der Teufel nicht mit der Wachsamkeit des Mannes gerechnet. Er sah den Teufel schon von weitem. Während die Glocke ihre letzten Schläge tat, rannte der Wüstling auf das Stadttor zu, den Teufel dicht auf den Fersen. Schon hatte er die Mauer erreicht, da sprang der Teufel vom Pferd, packte ihn am Schopf und - rutschte plötzlich aus. Der Wüstling entkam den Krallen des Teufels beim letzten Glockenschlag und schlüpfte zum Türl hinein! Schimpfend und fluchend zog der Teufel davon.

Seit jenem Tag aber ist neben der Mauer des Fürst Auersperg'schen Schlosses der Abdruck des Teufelshufs zu sehen.
© Helmut Wittmann