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Glücksbringer Schlange

In der Donauleiten leben viele Äskulapnattern. Diese imposanten Schlangen sind in der Heilkunst seit Jahrtausenden geschätzt. 

Eine von ihnen zierte den mächtigen Stab des griechischen Gottes Äskulap. Als Symbol lebt sie auch in der heutigen Medizin weiter.

In der Donauleiten taucht aber auch noch eine andere glücksbringende Schlange auf:

Ein armes Mädchen zog vor Zeiten nachts durch den Wald an der Donauleiten. Den lieben, langen Tag hatte es auf einem Bauernhof ausgeholfen, und doch war der Lohn nur ein wenig Brot und ein kleiner Striezel Butter. Müde setzte es sich auf einen Felsen. Im Mondschein schimmerte von unten der Strom herauf.

»Ach, wie schön könnte das Leben sein, wenn wir uns nicht so abmühen müssten, nur um das Nötigste zu bekommen.« seufzte das Mädchen.

Da hörte es plötzlich einen Gesang. Der klang wundersam. Verzückt lauschte das Mädchen. Eine Steinplatte ging auf. Dahinter kam eine zierliche, weiße Schlange zum Vorschein. Ihren Kopf zierte eine goldene Krone. »Was bist denn du für ein wundersames Tier?« lachte das Mädchen, und hielt der Schlange die Hand hin. »Ich danke dir«, sagte die Krönlnatter, »du hast mich nicht verjagt oder wolltest mich gar umbringen! – Du bist auch nicht schreiend fortgelaufen. Nein, du hast mir freundlich die Hand entgegengestreckt. Vierhundert Jahre warte ich schon auf eine wie dich. Du hast mich jetzt erlöst.«

Drauf schüttelte die Natter den Kopf, sodass das goldene Krönl dem Mädchen in die Hand fiel. Im nächsten Moment war die Schlange verschwunden. Das Mädchen aber hielt das goldene Krönl in Ehren. Es kam zu Wohlstand und hatte sein Lebtag lang Glück.
© Helmut Wittmann