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Der mit dem Wolf geigt!

Am Pfenningberg streunten vor Zeiten Wölfe über Wölfe herum. Vielleicht war die nahe Stadt dran schuld, dass sie sich rasend vermehrten. 

Zur Eindämmung der Plage wurden Gruben ausgehoben um die Tiere zu fangen.

In Treffling lebte damals ein Schneider. Der zog abends gern durch die Wirtshäuser. Da und dort packte er seine Geige aus und spielte auf. Ja, aufgeigen, das konnte er. Überall wurde er freigehalten und musste noch ein Viertel mittrinken.
Einmal war der Schneider, wie so oft, mitten in der Nacht fröhlich bezecht am Heimweg. Im stockfinsteren Wald stolperte er vom Weg ab, und eh er sich versah, lag er in einer Wolfsgrube. »Halb so schlimm«, sagte sich der Schneider, »ein Rausch lässt sich da wie dort ausschlafen.« Doch da war ein Knurren zu hören. Ein Wolf fletschte die Zähne. In seiner Not begann der Schneider die Geige zu spielen. Siehe da: Der Wolf heulte mit! – Das schaurige Konzert ging bis in die Früh.

Kirchgänger hörten die nervenaufreibende Musik. Sie erlösten den Schneider von seinem Spiel auf Leben und Tod. Gerade noch rechtzeitig! Nur mehr eine einzige Saite war heil. Glück gehabt!
© Helmut Wittmann