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Nur ein Traum?

Die Wallfahrt auf den Pöstlingberg begann mit einem Traum: Franz Obermayr, einem frommen Ausgeher bei den Linzer Kapuzinern, erschien darin dreimal die Gottesmutter. 

Auf einem hohen Wolkenthron saß sie über Linz und segnete die Stadt. Also sammelte er Geld für eine Muttergottesstatue am Pöstlingberg. Kleine und große Wunder geschahen. Ein reicher Graf ließ, nach der Genesung von einer schweren Krankheit, schließlich die Wallfahrtskirche erbauen.

Was heute Wirklichkeit ist, war vor kurzem noch ein Traum, und mitunter erfüllt sich ein solcher ganz anders als gedacht:
Ein armer Mann träumte, dass am nächsten Tag ein Mann in die Stadt kommen würde. Der würde aus ihm, dem Armen, einen reichen Mann machen. Neugierig wartete er an der Straße. Wirklich kam da der Mann, von dem er geträumt hatte, ein Bettelmönch.

»Hast du nicht etwas mit für mich?«, fragt er ihn neugierig. »Warum?« Da erzählte ihm der Arme von seinem Traum. »Dann ist der für dich«, sagte der Bettelmönch, »ich habe ihn im Wald bei Lichtenberg gefunden.« Drauf gab er ihm aus seinem Umhang einen prächtigen Edelstein. Was für ein Reichtum! – Der Mönch zog vergnügt weiter. Der Arme aber konnte sein Glück kaum fassen. Und doch ließ ihm das alles keine Ruhe. Die ganze Nacht brachte er kein Auge zu.
In der Früh schnappte er den Edelstein und lief dem Mönch hinterher. Er fand ihn weit unterhalb an der Donau schlafend bei einem Baum. Schnell weckte er ihn auf. »Hier, nimm den Edelstein wieder«, schnaufte der Arme, »und gib mir dafür nur ein wenig von dem inneren Reichtum, durch den es dir möglich war, dieses wertvolle Stück leichten Herzens wegzugeben.«
© Helmut Wittmann