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Wo ist der Falke?

Der Graf von Peilstein war ein leidenschaftlicher Jäger. Besonders die Jagd mit dem Falken hatte es ihm angetan. Einmal aber kam einem Edelknaben der Lieblingsfalke des Peilsteiners aus. 

Wie der Graf das hörte, geriet er außer sich vor Wut. Er drohte den Burschen hinrichten zu lassen, wenn der Falke bis am nächsten Tag nicht wieder zurück wäre. Jetzt begann eine fieberhafte Suche. Den Edelknaben hatten viele in ihr Herz geschlossen. Keine und keiner wollte, dass er wegen eines Falken sein Leben verlieren sollte. Weitum wurden die Waldungen durchstreift. Vergebens. Einer nach dem anderen brach die Suche erschöpft ab. Schon hatte der Edelknabe den baldigen Tod vor Augen. Sein bester Freund aber konnte sich damit nicht abfinden. Weit zog er aus, bis zur Donau hin. Da entdeckte er den Vogel. Er saß auf einem Felsen. Der hatte die Form von drei übereinander-gelegten Würfeln. Flugs wurde der Graf herbeigerufen.

War das eine Freude! Der Fels aber und seine Lage hoch über der Donau gefielen dem Peilsteiner. So ließ er hier eine neue Feste erbauen – Burg Falkenstein. Bald war sie der bedeutendste Adelssitz des oberen Mühlviertels.

Jahre später wurde die stolze Burg belagert. Alles Anrennen half nichts. Falkenstein war nicht einzunehmen. Die Tochter des Pförtners aber hatte unter den Feinden ihren Liebsten. Ihm öffnete sie eine heimliche Pforte. Durch sie drangen die Belagerer ein und zerstörten die Burg. Erst jetzt wurde der Pförtnerstochter bewusst, was sie angerichtet hatte.

Heute noch, so heißt es, schwebt mitunter eine sonderbare Erscheinung über die Mauertrümmer. Sie jammert, flucht und klagt. Zu spät!
© Helmut Wittmann