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Spuck auf die Rache!

So malerisch die Burgruine Haichenbach heute über der Schlögener Schlinge thront - vor Jahrhunderten war diese Burg ein gefürchtetes Raubritternest. 

Immer wieder überfielen der Haichenbacher und seine Leute reiche Kaufleute, die über die Donau gefahren kamen. Sie plünderten ihre Reichtümer, verschleppten die Herren auf die Burg und warfen sie ins Verließ. Frei kamen sie nur gegen ein großes Lösegeld.

Einmal war ein junger Kaufmann gefangen worden. So sehr er sich auch wehrte, der Haichenbacher hatte dafür nur ein höhnisches Lachen übrig: »Hinunter mit ihm ins Verließ!« rief er.

Auf der Schwelle drehte sich der Kaufmann noch einmal um. Laut verfluchte er den Unhold mitsamt seinen Raubgesellen. Dann spuckte er einen Kirschkern über die Mauer. Ihm übertrug er seine Rache.

Die Zeit verging. Der Kirschkern keimte und wuchs zu einem stattlichen Baum heran. Über diesen Baum erstürmten Feinde die Burgmauer. Das Raubritternest wurde zerstört. Haichenbach verfiel. In Erinnerung an diese Begebenheit wurde das Schloss im Volksmund zum »Kerschbaumer Schlössl« - also zum Schlössl mit dem Kirschbaum.

Jahre später mähten zwei arme Frauen in der Ruine Gras. Da fielen ihnen glänzende Kohlenstücke auf. Eigenartig! Sie nahmen sie mit nach Hause. Am Weg aber wurden die Kohlen schwerer und schwerer. Schnaufend packten sie sie zuhause aus: Da hielten sie große Goldstücke in Händen!
© Helmut Wittmann