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Im Bauernkrieg

Um 1606 führte Christoph Zeller die elterliche Taverne in Haibach. Wer ahnte, dass er im Bauernkrieg von 1626 neben seinem Schwager Stefan Fadinger der große Bauernführer werden sollte.

Im Frühjahr 1626 gelang es aufständischen Bauern unter seiner Führung eine Streitmacht des Statthalters Herberstorff in eine Falle zu locken und fast vollständig aufzureiben. Umso tragischer, dass er schon im Juli 1626 bei den Kämpfen um Linz fiel.

Mit welcher Erbitterung die Auseinandersetzung geführt wurde, zeigt das Strafgericht zum Abschluss: Auf Befehl des Statthalters Herberstorff wurden die Leichname von Stefan Fadinger und Christoph Zeller am Eferdinger Friedhof ausgegraben und in ungeweihter Erde im Seebacher Moos verscharrt.

Aus dem Bauernkrieg ist aber auch weniger Tragisches überliefert:
Ein Bauer hatte gerade eine Sau geschlachtet, als die Soldaten anrückten. Die Bauersleute wussten: Entdecken die Soldaten das Schwein, dann wird das Fleisch sofort beschlagnahmt. Den Schmaus lassen sich die ausgehungerten Kriegsleute gewiss nicht entgehen. Aber wohin mit der Sau? – Vor lauter Not und Verzweiflung schnitten sie das Fleisch in lange Streifen und hängten die in den Rauchfang. Das half. Die Soldaten fanden nichts. Trotzdem waren die Bauersleute verzweifelt. Das Fleisch war schwarz vom Ruß und bestimmt verdorben. Um zu retten was zu retten war, kochten sie es aus.

Und oh Wunder! Es schmeckte besser denn je. So kam das Selchfleisch auf, heißt es. Vielleicht war‘s aber auch ganz anders. Wer weiß?
© Helmut Wittmann